Atilla Yoldas

„Ich war eine von denjenigen, die an schulfreien Tagen mehr Zeit im Wald als in ihrem Zimmer verbrachten. Ich war diejenige, die sich bei Ausflügen zu Naturschutzgebieten aus der Klasse stahl, um unter einem umgestürzten Baum ein Versteck zu bauen. Bewaffnet mit meinem Proviant, einer Lupe und Büchern über die schwedische Flora hielt ich mich für bestens vorbereitet. Nein, meine Lehrer waren nicht besonders begeistert, wenn ich mich den Letzteren widmete.

Ich konnte nie genug bekommen von Wäldern, Tieren und Abenteuern in der Natur. Während andere Kinder Kinderprogramme schauten, richtete ich meinen Tagesplan (sprich: Zeit zum Spielen, Comiclesen oder Hausaufgabenmachen) nach Steve Irwins Sendungen auf Animal Planet aus.

Auch heute kann ich stundenlang Bücher lesen, Dokumentationen schauen und Podcasts hören, die Wissen über das Leben im Freien verbreiten. Bushcraft, Wandern, Bergsteigen, Camping – Sie nennen es, ich liebe es! Besonders die Pandemie hat mich dazu gebracht, meine naturverbundenen Interessen noch mehr zu verfolgen und sie voll auszuleben. Diesen Sommer war mein Partner etwas besorgt, als ich anfing, Arbeitstreffen abzuhalten und journalistische Texte in meinem selbstgebauten Unterschlupf im nahegelegenen Wald zu schreiben.

Natürlich wird jede Outdoor-Erfahrung dadurch verstärkt, dass wir eine Sibirische Husky-Hündin haben, unsere geliebte Lillie. Sie ist genauso abenteuerlustig wie wir. In den letzten Jahren hat unsere Familie die Jämtland-Triangel erkundet, Kajaktouren unternommen, Langlauf rund um Åre gemacht, in unserem eigenen Biwak übernachtet – und plant immer schon das nächste Abenteuer, sobald wir das letzte beendet haben.

Ich habe längst erkannt, dass mein Wunsch, in der Natur zu leben, Hand in Hand geht mit meinem lebenslangen Engagement für Gleichberechtigung – sei es als Journalistin oder als Aktivistin. Nachhaltigkeitsthemen im Zusammenhang mit Klima, Umwelt und Tieren berühren oft auch soziale Nachhaltigkeit. Und viele von uns in der Bewegung für Gleichberechtigung sind auch leidenschaftlich engagiert für den Planeten.

Mein Ziel, wenn ich Outdoor-Aktivitäten in meinen sozialen Kanälen teile – abgesehen davon, hoffentlich andere Anfänger zu inspirieren, die Natur zu entdecken – ist es, auch Nachhaltigkeitsfragen zu beleuchten, sowohl soziale als auch klimabezogene. Um für Gleichberechtigung zu kämpfen, brauchen wir einen nachhaltigen Planeten als Grundlage. Wir müssen beides schützen. Für uns alle.

Jedes Mal, wenn ich campen, Kajak fahren, wandern oder die Natur erkunden gehe, denke ich an diejenigen, die nicht mit den gleichen Privilegien aufgewachsen sind wie ich. Die, im Gegensatz zu mir, mit einer physischen oder mentalen Distanz zur Natur groß geworden sind. Ich möchte andere inspirieren, die wie ich einen Migrationshintergrund haben und sich in der Natur oft unwillkommen fühlen, ebenfalls ihren Platz in der Natur einzunehmen. Die Natur gehört uns allen – und wir alle sind verantwortlich dafür, sie zu schützen.

Ich bin stolz darauf, eine von Lundhags‘ Freund*innen zu sein und dass sie denselben Einsatz für Klima- und soziale Nachhaltigkeit sowie Gerechtigkeit teilen.

Jedes Mal, wenn ich meine Kleidung anziehe und meine Lundhags-Ausrüstung trage, denke ich an das kleine Mädchen, das mit der Klasse in den Wald floh und mehrere Stunden vor Animal Planet verbrachte.

Ich hoffe, dass sich mehr Menschen in unsere Wälder, Seen, Pflanzen und Tiere verlieben. Wenn es eine lebenslange Liebe gibt, dann ist es diese.

Ich hoffe, wir sehen uns bei einem Abenteuer!“